Fahrradtuning kann mitunter ungewöhnliche Formen annehmen, aber dieser Fall ist besonders krass: Ein 15-jähriger Jugendlicher montierte einen Verbrennungsmotor eines Mopeds aus den 80er Jahren an sein herkömmliches Fahrrad. Ein Freund saß während der Fahrt in einem Anhänger. Die Ausfahrt verlief jedoch – Überraschung! – nicht ohne Probleme für den Teenager.

Der Vorfall ereignete sich in Overhagen, einem Ortsteil von Lippstadt im Landkreis Soest, Nordrhein-Westfalen. Am vergangenen Mittwoch um 19:30 Uhr wurden Polizeibeamte aufmerksam, als sie ein knatterndes Fahrrad hörten. Als sie näher kamen, konnten sie kaum glauben, was sie sahen: Ein Verbrennungsmotor war an dem Fahrrad montiert! Diese ungewöhnliche Kombination hatte der 15-jährige Junge aus Lippstadt selbst gebaut und war mit drei Freunden unterwegs. Zunächst versuchten sie, das motorisierte Gefährt zu verbergen, doch spätestens die Geräusche des kleinen Motors machten das Vorhaben zunichte.

Der 80-Kubikzentimeter-Motor wurde laut dem Soester Anzeiger aus dem Internet bezogen. Eine Kette verband den fest am Rahmen montierten Motor mit dem Hinterrad, und ein kleiner Plastikbehälter auf dem Oberrohr diente als Benzintank. Zusätzlich transportierte der Jugendliche einen weiteren Teenager in einem Anhänger.

Der junge Mann, der das Fahrrad eigenhändig umgebaut hatte, behauptete, dass die Höchstgeschwindigkeit des Fahrrads 35 km/h betrage. Bei einem 80-Kubikzentimeter-Motor erscheint das jedoch kaum realistisch, da Mopeds dieser Klasse normalerweise mühelos 60 bis 70 km/h erreichen.

Obwohl der Nachwuchsmechaniker und Bastler sich der technischen Details und ihrer Umsetzung bewusst war, kannte er bedauerlicherweise nicht die Straßenverkehrsordnung – zumindest gab er dies an. Nach Angaben der Polizei war ihm nicht bewusst, dass er mit seinem umgebauten Fahrrad nicht am Straßenverkehr teilnehmen durfte. Der Jugendliche wird nun wegen Fahren ohne Führerschein, Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz und Führen eines Fahrzeugs ohne Betriebserlaubnis zur Verantwortung gezogen. Polizeisprecher Wolfgang Lückenkemper warnt abschließend potenzielle Nachahmer und betont: „Prototypen wie dieses umgebaute Fahrrad gehören zunächst nicht auf die Straße, sondern auf die Teststrecke.“

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